„Ziel ist es, dass jeder sagt: ‚Ich will mich für Erfurt qualifizieren'“
Presse-Termin für die TT-Finals in Erfurt | Start des Vorverkaufs für alle am 8. Dezember
Das MDR-Fernsehen war vor Ort, der Hörfunk ebenfalls, die Thüringer Allgemeine hatte ihren Sportredakteur ausgeschickt und auch die Südthüringer Zeitung greift das Thema auf: Für die Deutschen Tischtennis-Finals in der Messe Erfurt (13. – 16. Juni 2024) ist der Startschuss zum Kartenvorverkauf gefallen. Gastgeber der Pressekonferenz aus diesem Anlass war Andreas Bausewein, der Oberbürgermeister der Thüringer Landeshauptstadt, der es sich nicht nehmen ließ, ein Doppel mit dem Weihnachtsmann zu spielen. Schließlich ist Erfurts Spitzenpolitiker mit dem Tischtennissport seit frühester Jugend verbunden, wie er erzählt hat. Nach den Hausaufgaben hieß es entweder Fußball oder Tischtennis.
Neben DTTB-Präsident Andreas Hain, dem DTTB-Vizepräsidenten Jugendsport Ralf Tresselt und TTTV-Chef Uwe Schlütter waren drei Thüringer Talente vor Ort, die in Erfurt leben: die Sportgymnasiasten Kira Kölling und Fabian Wrobel sowie der amtierende Mitteldeutsche Einzel-Meister der Herren, Nico Müller, der beim Post SV Mühlhausen das Oberliga-Team anführt und bereits TTBL-Luft geschnuppert hat. Kira Kölling ist bereits für die TT-Finals qualifiziert, Wrobel und Müller haben im neuen Jahr die Chance zum Sprung in die Elite-Felder der Multi-DM bei Jugend 15 bzw. den Herren.
„Ziel ist es, dass jeder Tischtennisspieler und jede -spielerin sagt: ‚Ich will mich für Erfurt qualifizieren und aktiver Teil dieses Events sein‘“, erklärte DTTB-Präsident Hain. „Jeder hat die Chance, an einem der Wettbewerbe teilzunehmen, ob als Profi oder Amateur.“ Denn neben der DM der Damen und Herren als Herzstück sowie Jugend 15 und Jugend 19 sind die Leistungsklasse vertreten, für die sich die besten Kreisklassen, Bezirksklassen und Verbandsklassen-Akteure Deutschlands qualifizieren können.
Die Statements der Pressekonferenz
Andreas Hain – Präsident des Deutschen Tischtennis-Bundes
Es ist die Premiere der Deutschen Tischtennis-Finals. Warum dürfen die Zuschauer dieses Tischtennis-Fest nicht verpassen?
„Die Deutschen Tischtennis-Finals sind der Versuch, in Deutschland eine Tradition zu beginnen, die es in Japan schon etwas längere Zeit gibt: ein Tischtennis-Fest über einen längeren Zeitraum zu organisieren, bei dem wir unsere wichtigsten nationalen Turniere am selben Ort zur selben Zeit präsentieren. Die Amateure kommen in Kontakt mit den Profis, die Kleinen mit den Großen. Erfurt liegt nicht nur zentral, sondern ist touristisch hochattraktiv. Das weiß ich aus eigener Erfahrung mit meiner Familie.
Die TT-Finals sind eine große Chance für die Region hier, Tischtennis populärer machen, und für die Landeshauptstadt zusammen mit dem Freistaat Thüringen sich der Tischtennis-Familie zu präsentieren. Ziel ist es, dass jeder Tischtennisspieler und jede -spielerin sagt: ‚Ich will mich für Erfurt qualifizieren und aktiver Teil dieses Events sein.‘ Jeder hat die Chance, an einem der Wettbewerbe teilzunehmen, ob als Profi oder Amateur.“
Ralf Tresselt – DTTB-Vizepräsident Jugendsport
Bislang fanden Deutsche Jugend-Meisterschaften eher vor Familie, Freunden und Vereinskollegen statt. Wie wichtig ist es für die Jugend, sich jetzt auf so einer Bühne präsentieren zu können?
„Die Durchführung der Deutschen Meisterschaften an einem Termin und einem Ort werden mit Sicherheit zu einem Highlight für jeden Teilnehmer und sind eine neue Dimension. Wir erwarten deutlich mehr Zuschauer bei den Jugend-Turnieren als üblich. Gleichzeitig können die Jugendlichen auch ihre Stars direkt und aus nächster Nähe sehen. Insgesamt wird den Jugendlichen deutlich größere Beachtung geschenkt werden und sie können sich auf großer Bühne präsentieren. Damit wird der Stellenwert ihrer Meisterschaften nochmals deutlich angehoben.“
Uwe Schlütter, Präsident des Thüringer Tischtennis-Verbands:
Welche Bedeutung haben die Deutschen Tischtennis-Finals für den Tischtennissport in Thüringen?
„Der Thüringer Tischtennis-Verband denkt schon seit Längerem darüber nach, überregionale Sportveranstaltungen nach Thüringen zu holen. Wir sehen das als Chance und Verantwortung und zwar in jeder Hinsicht. Der TTTV hat sich zum Ziel gestellt, neben seinen ureigenen Aufgaben als Landesverband gegenüber seinen Mitgliedsvereinen auch zunehmend für attraktive und hochklassige Sportveranstaltungen in Thüringen zu sorgen. Die Deutschen Tischtennis-Finals passen genau zu unseren Vorstellungen, und wir haben in der Vergangenheit schon bewiesen, dass wir auch bei überregionalen Sportveranstaltungen sehr gute Gastgeber sind. Ich erinnere an die Deutschen Senioren-Meisterschaften 2019 in Erfurt mit über 600 Seniorinnen und Senioren, die sich hier sehr wohl gefühlt haben.
Die Deutschen Tischtennis-Finals haben für Thüringen in doppelter Hinsicht eine große Bedeutung. Erstens wollen und müssen wir als Sportart Tischtennis noch sichtbarer werden, deshalb bieten sich die TT-Finals an, um noch mehr für diese schöne Sportart zu werben. Wir wollen damit auch neue Wege für eine nachhaltige Sportentwicklung gehen, denn wir sehen ja im organsierten Sport rückläufige Mitgliederzahlen und mangelnde Bereitschaft, sich ehrenamtlich zu engagieren. Zweitens liegen wir als Thüringen mit der schönen Landeshauptstadt Erfurt mitten in Deutschland und bieten mit der Messe Erfurt optimale Rahmenbedingungen für eine solches Event. In meinen vielen Gesprächen mit Vertretern aus Politik, Wirtschaft und Sport habe ich eine hohe Aufgeschlossenheit für unser Vorhaben wahrgenommen. Deshalb gilt mein Dank der Thüringer Landesregierung und der Landeshauptstadt Erfurt, aber auch mehreren Unternehmen für die Unterstützung. Der Thüringer Tischtennis-Verband und sein Team sind jedenfalls motiviert, diese ersten Deutschen TT-Finals 2024 in Erfurt mit zu organisieren und zum Erfolg zu führen.“
Kira Kölling, 14 Jahre, Schülerin am Erfurter Sportgymnasium und Spielerin beim Post SV Mühlhausen und für die Deutsche Jugend-15-Meisterschaften qualifiziert
Du hast dir beim Top 48 Bundesranglistenturnier deinen persönlichen Startplatz bei der Jugend-15-DM erspielt. Wie erleichtert bist du, dass deine Qualifikation jetzt feststeht?
„Natürlich war ich sehr erleichtert und freue mich immer noch, dass ich mich für den U15-Wettbewerb qualifiziert habe. Es war zum Glück eine relativ eindeutige Sache.“
Was nimmst du dir für dein Heimturnier nächsten Juni im Einzel, Doppel und Mixed vor?
„Ich will natürlich versuchen, mein Bestes zu geben. Von der Platzierung her strebe ich im Einzel einen Platz unter den Top 10 an. Meine Doppel- und Mixed-Partner kenne ich noch nicht, aber wir werden definitiv alles geben.“
Fabian Wrobel, 14 Jahre, Schüler am Erfurter Sportgymnasium und Spieler beim VfB Schleiz
Was ist das Besondere an Deutschen Meisterschaften vor der eigenen Haustür?
„Ich finde es gut, dass wir keine weite Anreise haben und dass Freund und Verwandte leichter zugucken können. Sonst sind wir in ganz Deutschland unterwegs. Da kann dann nicht jeder von hier einfach mal vorbeikommen.“
Weil es beim Top 48 noch nicht geklappt hat, musst du einen anderen Weg der Qualifikation wählen…
„Ich muss mich zunächst über die Thüringer Landesmeisterschaften für die Mitteldeutschen Meisterschaften qualifizieren und dort vorne landen. Ich werde dafür mein Bestes geben und sehe am Ende, was dabei herauskommt.“
Nico Müller, Oberliga-Spieler beim Post SV Mühlhausen mit TTBL-Einsatz, DM-Premiere bei den Herren im März 2023 in Nürnberg
Du hast dieses Jahr erstmals in deiner Karriere die Deutschen Meisterschaften der Damen und Herren gespielt. Wie elektrisiert warst du von der Atmosphäre dort vor ausverkauftem Haus?
„Ich war sehr aufgeregt, weil ich das erste Mal in so einer großen Halle und vor einer solchen Kulisse gespielt habe. Nach anfänglicher Nervosität war ich aber sehr fokussiert und konnte meine Aufregung schnell abschütteln. Gegen Nationalspieler Benedikt Duda habe ich dann sogar einen Satz gewonnen.“
Du bist vor der DM in diesem Jahr erst Thüringer Einzel-Meister geworden und dann Mitteldeutscher Meister. Über diesen Weg müsstest du dich auch diesmal für die DM qualifizieren. Wie groß ist der Druck, es unbedingt auch für die Finals-Premiere in Erfurt zu schaffen?
„Ich mache mir nicht unfassbar viel Druck. Es ist ein realistisches Ziel, die Quali zu schaffen. Bei den Mitteldeutschen Meisterschaften kommt es darauf an, wer alles mitspielt. Sind die Zweitliga-Spieler dabei, wäre ich auf keinen Fall der Favorit. Dann könnte ich locker aufspielen. Ich gehe so heran: Fokussieren, konzentrieren und schauen, was dabei herauskommt.“