Lokalmatador mit Medaillenchancen bei den TT-Finals

Trainer Frank Schulz: „Er gehört zu den besten Spielern seines Jahrgangs“

Mühlhausen/Düsseldorf. Fragt man Ivo Quett nach seinem Triumph beim DTTB Top 24 zu Jahresbeginn, reagiert er bescheiden: „Es ist gut, dass ich mich beweisen konnte“, sagt der 14-Jährige dann. Dabei war es nicht abzusehen gewesen, dass Quett das zweitwichtigste Turnier im nationalen Ranglistenzyklus gewinnen würde.

Zwar lebt die Nachwuchshoffnung mittlerweile im Deutschen Tischtennis-Zentrum (DTTZ) in Düsseldorf, hinter Quett aber liegen intensive Monate. „Ivo hat verstanden, wie man arbeiten muss“, sagt Dirk Wagner, Bundesstützpunktleiter in Düsseldorf, über seinen Schützling. Beim Top 24 habe man sehen können, dass Quett der beste Spieler gewesen sei. Das hatte er schon früh gezeigt: Im Jahr 2019 gewann er bereits etwas überraschend den Titel beim DTTB-Talent-Cup. „Auch fünf Jahre danach gehört er wieder zu den besten Spielern seines Jahrgangs“, lobt Thüringens Landestrainer Frank Schulz.

Beim DTTB Top 12 Anfang März, der nationalen Endrangliste, knüpfte Ivo Quett an seine starken Leistungen an und sicherte sich im niederbayerischen Arnstorf den dritten Platz in der U15-Konkurrenz. Am Ende fehlte Ivo nur ein einziger Satz aus elf kräftezehrenden Partien zur Silbermedaille, und den späteren Gesamtsieger, Bayern Jonas Rinderer, hatte er sogar besiegt.

„Der Sieg beim Top 24, 3. Platz beim Top 12 und die Siege gegen Jonas Rinderer und Alexander Uhing bestätigen Ivos Formanstieg in den letzten Monaten“, erklärt Coach Schulz. „Er geht mit viel Selbstvertrauen in die WTT Turniere in Berlin und Helsingborg. Bei den Finals gehört Ivo in der U15 zum Favoritenkreis auf die Titel. Bei der Jugend 19 kann er vor allem sich zeigen, wo er in der künftigen Altersklasse nächste Saison steht.“

Von Bad Berka zum thüringischen Vorzeige-Klub Post SV Mühlhausen

Mit sechs Jahren griff Quett in seiner Heimat – der thüringischen Kleinstadt Bad Berka – erstmals zum Schläger. Es folgte der Wechsel zum TTZ Sponeta Erfurt, wo er auch mit Spielern des Sportgymnasiums trainierte, das er dann selbst in der fünften und sechsten Klasse besuchte. In Jahrgangsstufe siebten schloss sich der Wechsel ans DTTZ an – 400 Kilometer entfernt von seiner Heimat. „Am Anfang war die Umstellung nicht leicht“, erinnert sich Quett.

Seiner Heimat ist er weiterhin verbunden. Seine Eltern unterstützen ihn und er spielt für den thüringischen Vorzeige-Klub Post SV Mühlhausen. „Der Verein fördert mich sehr“, sagt Quett. Für ihn sind die TT-Finals in der Messe Erfurt ein echtes Heimspiel, schließlich ist er nur 30 Autominuten entfernt aufgewachsen. „Ich freue mich sehr darauf“, so der NK2-Bundeskaderathlet.

Für die Jugend-Euros in Malmö nominiert

Nach Erfurt steht das nächste Karriere-Highlight an. Das Trainer-Team um Bundestrainer Frank Schönemeier hat ihn für die Jugend-Europameisterschaften im schwedischen Malmö Mitte Juli nominiert. Landestrainer Schulz weiß, dass sein Schützling in Erfurt auch die internationalen Aufgaben im Sommer im Blick hat. „Ivo möchte bei den Finals dem Bundestrainer zeigen, dass er bei der JEM auf ihn setzen kann.“

Auch mit seinem Verein hat Quett Ambitionen. Nachdem er mit der zweiten Mannschaft des Post SV Mühlhausen unlängst die Oberliga-Meisterschaft gefeiert hat, geht es in der neuen Saison für Ivo Quett bei den Müntzerstädtern in der Regionalliga weiter. Zudem soll das Talent erneut die Spielberechtigung für die 1. Bundesliga, die TTBL, erhalten.

Über die Deutschen Tischtennis-Finals

Wenn in diesem Jahr die nationalen Meisterinnen und Meister gesucht werden, ist alles viel größer und schöner als in den Vorjahren. Vom 13. bis 16. Juni sind in Erfurt die Deutschen Meisterschaften der Damen und Herren, der Jugend 15 und 19 sowie der Leistungsklassen mit den besten Spielerinnen und Spielern auf Verbands-, Bezirks- und Kreisebene am selben Ort vereint.

Die Deutschen Tischtennis-Finals sind ein viertägiges Event in der Messe Erfurt mit insgesamt rund 500 Aktiven. Amateure gehen dann Tür an Tür bzw. Tisch an Tisch mit den Nationalmitgliedern im Jugend- und Erwachsenenbereich an den Start. Es ist das große Treffen der Tischtennis-Familie, das nach der Premiere 2024 jährlich ausgetragen werden soll. Der Termin für 2025 in der Messe steht schon. Das Event ist eine Premiere in 99 Jahren Deutscher Tischtennis-Bund. Rundherum gibt es ein vielfältiges Mitmachprogramm für die Zuschauer und die größte Altstadtparty Thüringens, das Krämerbrückenfest.

Zuschauen

DTTB und Thüringer Tischtennis-Verband hofft auf ein ausverkauftes Haus an den Schlusstagen. Also ran an die Tickets! Die preiswerteste Eintrittskarte kostet acht Euro (Halle 2, ermäßigt), die teuerste ist 120 Euro pro Person für Samstag oder Sonntag mit Zugang zu den Hallen 1 und 2 inklusive Außengelände und VIP-Verpflegung. Das normale Tagesticket für Halle 1, 2 und das Außengelände am Wochenende ist für 35 Euro zu haben. Gruppen ab zehn Personen bekommen Rabatt.

Das Turnier startet am Donnerstag (13. Juni) mit der Klasse der Jugend 19. Am Freitag kommen Jugend 15 und Leistungsklassen hinzu, ab Samstag spielen die Damen und Herren um die Titel in Einzel, Doppel und Mixed. Die Finals enden am Sonntag (16. Juni) mit den Endspielen der Jugend 15, der Leistungsklassen sowie der Topstars bei den Damen und Herren.

Mitmachen

Das Rahmenprogramm in der Messe Erfurt bietet jede Menge Abwechslung. Zuschauerinnen und Zuschauer können selbst zum Schläger greifen, ob einfach nur so oder bei einem Turnier. Es gibt virtuelles Tischtennis, Pickleball und einen Teqball-Workshop. Den Fun-Park gibt es diesmal drinnen und draußen. Der Tischtennis-Podcast Ping, Pong & Prause wird erstmals live übertragen. Und damit Fußball-Fans nicht zu Hause bleiben muss, können TT-Finals-Besucher die EM beim Public Viewing auf dem Außengelände verfolgen.

Tickets sind begehrt, aber noch verfügbar

Die TT-Finals finden in zwei Messehallen statt. Das Turnier startet am Donnerstag (13. Juni) mit der Klasse der Jugend 19 und endet am Sonntag (16. Juni) mit den Finalspielen der Jungen 15, der Leistungsklassen sowie der Asse bei den Damen und Herren. Der Kartenvorverkauf läuft sehr gut, noch sind aber Karten für alle vier Turniertage zu haben. Alle Informationen über das Turnier, das Rahmenprogramm und die Tickets unter www.TT-Finals.de.